Geschichte des Kunstvereins Stralsund 

1831 - 1841 

Schon früh hatte es in Stralsund Bemühungen gegeben, einen Kunstverein zu gründen, was im Frühjahr 1831 zunächst mit dem "Verein zur Beförderung von Kunst und Technik aller Art" geschehen war. Dessen Mitglieder - zum Beispiel Staatsbeamte und Bürger aus Greifswald und Stralsund - wollten Werke junger vorpommerscher Maler ausstellen und diese durch den Verkauf ihrer Gemälde unterstützen. Im Jahr 1832 hieß es zwar noch, dass "trübe Zeitumstände, insonderheit eine, um sich greifende, verheerende Epidemie, bisher verhindert (haben), dass der Verein in Wirksamkeit" getreten sei. Quelle: Sundine, Nr.7 (1832), S. 52

Damit war wohl die Cholera-Epidemie gemeint, die 1831/32 unter anderem in Preußen wütete. Dennoch sandten elf Künstler, darunter Caspar David Friedrich (1744 - 1840), Johann Wilhelm Brüggemann (1786 - 1866) und Wilhelm Brücke (1800 - 1874), ihre Bilder ein und Stralsunder und Greifswalder Kunstfreunde trafen sich, um eine öffentliche Verlosung der Werke in den Räumen des Gewandhauses in der Stralsunder Ossenreyerstraße zu initiieren.

Die Vereinsarbeit schlief wieder ein, obwohl in der Presse betont wurde, wie wichtig es sei, auf dem Gebiet der Kunst und Kultur nicht hinter anderem Provinzen zurück zu stehen und Talente zu ermuntern und zu fördern. Quelle: Ebd.

1841 wurde endlich ein ernst zu nehmender "Kunstverein für Neu-Vorpommern und Rügen" (später auch "Kunstverein zu Stralsund" oder "Stralsunder Kunstverein" genannt) gegründet, der schon in seiner ersten Ausstellung im selben Jahr mehr als 350 Bilder zeigte. Sein Ziel war es, "die Werke neuer bedeutender Maler in einer alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung zur öffentlichen Anschauung zu bringen". Quelle: Stralsundische Zeitung, Nr. 254 (1868).

Die Gemäldeausstellung war "täglich von 9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags in dem Brauer-Compagnie-Gebäude dem Publicum geöffnet". Quelle: Verzeichnis 1841 Die aufgeführten Namen der Künstler und - wenigen - Künstlerinnen sind heute kaum mehr geläufig, obwohl Professoren wie Friedrich Müller (1801-1889) aus Kassel, Hofmaler wie Rudolf Kuntz (1798 - 1848) aus Karlsruhe und Gaston Lenthe (1896 - 1860) aus Schwerin dabei waren.

Annonce des Kunstvereins vom 17.April (oben) und vom 11.August 1888 (unten)

Wir danken Herrn Eberhard Schiel für die Recherche beider Annoncen 

Herrn Dr. Benjamin Diekmann danken wir für den oben abgebildeten Ausschnitt aus der Zeitschrift "Sundine", 1841

Eine umfassende Darstellung bietet Dorina Kasten in ihrem Buch 

"Ich fühle in mir einen unwiderstehlichen Drang...": Stralsunder Kunstschaffende im 19. und 20.Jahrhundert. Stralsund: Edition Pommern, 2024. 

Wir danken Frau Kasten für die Genehmigung des oben stehenden Zitates zur Geschichte des Kunstvereins in Stralsund.

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